Forschungstag: Vertrauen, verstehen, verändern
Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben sich zum Motto „Vertrauen, verstehen, verändern? – Gesellschaftliche Akzeptanz von Wissenschaft” ausgetauscht – auf dem Forschungstag 2024 in Stuttgart. Den setzt die Baden-Württemberg Stiftung seit 2007 alle zwei Jahre um.
Der Forschungstag 2024 startete mit einem Begrüßungstalk von Theresia Bauer, der neuen Geschäftsführerin der Baden-Württemberg Stiftung und Bastian Kremer von der Organisation Wissenschaft im Dialog. Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski, begrüßte die Gäste mit einer besonderen Videobotschaft. „Weil wir in Zeiten leben, in denen jeder Einzelne in den sozialen Medien und im Internet seine eigene Interpretation der Dinge, seine eigenen Nachforschungen und Schlussfolgerungen ungefiltert verbreiten kann, braucht es einen vertieften Austausch der Wissenschaft mit der Gesellschaft”, stellte die Ministerin fest.
Nach der Begrüßung konnten sich die Gäste auf spannende Fachvorträge freuen. Im Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Müller (Universität Heidelberg) ging es um das APP Protein und wie es in der Alzheimer-Therapie eingesetzt wird. Der Heidelberger Forscher Prof. Dr. Jan Stallkamp thematisierte Robotersysteme für MRT-gestützte Interventionen und Prof. Dr. Tilman Plehn (Universität Heidelberg) sprach in seinem Vortrag über die Rolle von KI in der Teilchenphysik.
Das Highlight der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion zur Zukunft der Forschungsbewertung mit Prof. Dr. Martin Hartmann, Autor von „Vertrauen – Die unsichtbare Macht“, Dr. Sybille Hinze, Leiterin des Centers for Open and Responsible Research, #IchBinHanna-Mitinitiatorin Prof. Dr. Amrei Bahr und Prof. Dr. Peter-André Alt, der die Wübben Wissenschaftsstiftung leitet. Die Speaker:innen diskutierten, wie man in Zukunft Forschung bewerten kann, besonders jetzt, wo das Vertrauen in die Wissenschaft teilweise abnimmt, und welche Änderungen dafür nötig wären.
Über 75 Forschungsgruppen, deren Projekte von der Baden-Württemberg Stiftung finanziert wurden, stellten ihre Arbeiten in einem Posterwettbewerb vor. Gewinner:innen der Posterausstellung waren Tamara Schober und Kevin Fleckenstein mit dem Projekt STIK – Streuobstwiesen im Klimawandel.
Die Robotik Exponate und Themenstände rund um Erfindungen und Innovationsmanagement rundeten das Event ab und sorgten für einen innovativen Austausch. Zum Beispiel stellte eine Projektgruppe aus Studierenden und Lehrenden der Universitäten Tübingen und Stuttgart einen Roboterarm vor – ein intelligentes Hilfsgerät für Patient:innen mit neurodegenerativen Bewegungsstörungen. Der Roboter soll Patient:innen in Zukunft bei täglichen Aktivitäten helfen.
Außerdem wurden die Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers 2023, der bedeutendsten Meinungsumfrage zum Vertrauen in die Wissenschaft, präsentiert. Dazu reiste Bastian Kramer, Projektleiter des Wissenschaftsbarometers aus Berlin an und präsentierte die aktuellen Umfragewerte zum Vertrauen in die Wissenschaft. Die Werte bleiben nach der Pandemie nach einem kurzen Rekordhoch stabil über 50%. Damit vertrauen mehr Menschen in die Wissenschaft als in den Jahren vor der Pandemie.
Gemeinsam mit der Baden-Württemberg Stiftung begleitete YAEZ den Forschungstag in den Wagenhallen in Stuttgart. YAEZ betreute dabei das Speaker- und Ausstellermanagement sowie das Regie- und Bühnenmanagement und koordinierte die Umsetzung vor Ort. Daneben kümmerten wir uns um die Koordination der Posterausstellung und die Gestaltung der Grafikmaterialien.