Beton-Art-Award 2021 – Diese Kunstwerke haben gewonnen
Was ist ein Talent? Wie sieht der Bauhaus-Stil aus? Und was hat Beton eigentlich mit dem Mensch als Individuum zu tun? Die drei besten Teams verraten es!
487 – so viele Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland haben sich an der neunten Runde des Beton-Art-Award beteiligt und kreative Kunstwerke aus dem einzigartigen Werkstoff hergestellt.
Diese drei innovativen Ideen konnten sich durchsetzen:
1. Platz: „Talente“
Talent: eine antike Maßeinheit der Masse, die ca. 26 kg entspricht und im Altertum durch Aufwägen von reinem Silber als Währung benutzt wurde. Die Talente der Gewinnerinnen und Gewinner haben die Form eines Hauses und wiegen auch schwer, denn sie sind aus Beton. Sie sind so schwer, dass man nur ein Talent pro Person tragen kann und damit gleichen sie den Talenten des Altertums.
Neben dem Altertum haben sich die Künstlerinnen und Künstler auch an der Gegenwart orientiert und sich von den Arbeiten Hubert Kiecols inspirieren lassen – ein wenig Appropriation Art ist somit auch dabei. Mit dieser kreativen Idee sichert sich die PRAXISLERNGRUPPE der Johanna-Eck-Schule in Berlin den ersten Platz.
2. Platz: „Einfach-gut“
Die Schülerinnen und Schüler haben sich im Detail mit den typischen Stilmitteln des Bauhaus-Stils beschäftigt und schließlich mit einfachen Mitteln ein Möbelstück kreiert. In seiner Schlichtheit und zugleich Eleganz verbindet der Hocker die Industriekultur mit der Kunst. In modernen Wohnungen, mit Betondecken oder -wänden, findet dieses Möbelstück seinen passenden Platz. Angefertigt wurde das Beton-Werk vom Team Bauhaus-Trio der Internationalen Oberschule Meerane.
3. Platz: „Masken der Gesellschaft“
Mit der siebenteiligen Installation gewinnt Pauline Schiffer vom St.-Michael-Gymnasium in Monschau den 3. Platz. Sie nimmt mit ihrer Arbeit Bezug auf den Spanischen Künstler „Goya“, der mit seinen realistischen Portraits die Gesellschaft zum Nachdenken anregte. Auch sie möchte mit ihrer abstrakten Darstellung von Gesichtern keine ideale Abbildung der Menschen zeigen. Der Beton bringt mit seiner rauen und unebenen Fläche genau dies zum Ausdruck.
Sie schreibt: „Individualität ist in der Gesellschaft zu einer Rarität geworden. Durch bestimmte Wertvorstellungen, Normen und Ideale herrscht ein ständiger Konkurrenzkampf in der Gesellschaft um Gleichheit und Angepasstheit. Diese Idealvorstellungen schaffen keinen Platz für realistische Darstellungen einzelner Menschen. Es scheint als würde die Gesellschaft durch aufgelegte Masken ihre Makel und Individualitäten verbergen.”
Zwei weitere Einsendungen haben zudem eine Lobende Anerkennung erhalten:
„Mr. Maus“ vom Team FASW Betonart der Freien Aktiven Schulen in Wülfrath ist 40 Kilo schwer und 33 cm hoch. Er ist eine oberschlaue, doppeldicke Betonmaus und hat sich gerade am Klee satt gefressen. Jetzt überlegt er, wo er sich für sein Nickerchen hinlegen könnte.
„Der Mensch hinter der Maske“ des Teams Hogrefe der St. – Johannis – Schule in Bremen greift das Thema Corona und die Maskenpflicht auf. Durch die Masken, die wir aktuell fast überall tragen müssen, entsteht eine Entfremdung zwischen den Menschen.
Beim Beton-Art-Award setzen sich Jugendliche der 7. – 11. Klassen mit dem Werkstoff Beton auseinander und schaffen daraus kreative Kunstwerke. Für die drei besten Arbeiten gibt es tolle Geldpreise und eine Siegerehrung zu gewinnen. Seit 2012 wird der Beton-Art-Award von der InformationsZentrum Beton GmbH ausgeschrieben. Weitere Informationen zum Beton-Art-Award gibt es hier.